Blasenfunktionsmessung
Ein anderer Name für die Blasenfunktionsmessung ist die «Urodynamik oder Manometrie». Wir klären mit dieser Untersuchung Krankheiten der Speicherfähigkeit und Entleerungsfähigkeit der Harnblase ab.
Was ist eine Blasenfunktionsmessung?
Normalerweise kann ein Mensch je nach Alter und Geschlecht eine bestimmte Menge an Urin in der Blase speichern, bevor der Drang zum Wasserlassen auftritt. Die Speicherfähigkeit kann gestört sein. Entweder verspüren Pateinten bereits bei einer geringen Füllung der Harnblase einen Harndrang und die Blase ist «zu klein» oder die Patienten verspüren kaum einen Drang und die Harnblase kann übermässig gefüllt werden.
Wann wir eine Blasenfunktionsmessung durchgeführt?
Störungen der Harnblasenfunktion können sehr viele Ursachen haben. Beispielsweise verursachen gewisse neurologische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Parkinson-Erkrankungen) Störungen der Funktion der Blase, weiters auch beispielsweise eine Blasen- oder Beckenbodensenkungen nach einer Geburt oder auch die gutartige Prostatavergrösserung. Die verschiedenen Erkrankungen benötigen verschiedene Therapien. Die Blasenfunktionsmessung kann somit wichtige Aufschlüsse über die notwendige Therapie geben.
Wie funktioniert eine Blasenfunktionsmessung?
Sie erfolgt in unserer Praxis auf einem speziellen Messplatz in sitzender Position. Dabei wird ein dünner Messkatheter durch die Harnröhre in die Blase eingeführt, über den die Blase gleichmäßig mit einer körperwarmen Kochsalzlösung gefüllt wird und gleichzeitig der Druck in der Blase gemessen werden kann. Ein zweiter Messkatheter wird im Enddarm positioniert und dient zur Aufzeichnung von Drücken, die im Bauch entstehen können. Zuletzt werden Messelektroden ähnlich denen eines Herz-EKGs auf dem Damm und dem Oberschenkel angebracht, die die elektrischen Signale der Muskulatur aufzeichnen können.
Ergänzend wird oft zur Blasenfunktionsmessung eine Blasenspiegelung durchgeführt.
Bei welchen Krankheitsbildern wird eine Blasenfunktionsmessung durchgeführt?
Besteht der Verdacht oder sind neurologische Erkrankungen bekannt, sollte eine Blasendruckmessung durchgeführt werden zur Vermeidung von längerfristigen Komplikationen sowie auch zur Einleitung der optimalen Therapie. Ebenfalls kann eine Blasendruckmessung notwendig sein vor einer allfälligen operativen Therapie der Gutartigen Prostatavergrösserung.
Bitte stellen Sie sicher, dass Sie in den Stunden vor der Untersuchung mindestens einen Liter Flüssigkeit zu sich nehmen.